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Der Höhepunkt der Saison mit vielen lachenden aber auch weinenden Augen

von michaelp
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Endlich war es soweit, die DJK Frankenberg war da, wo sie hingehört. Die deutschen Meisterschaften der Jugenden U20 und U18 im Rostocker Leichtathletikstadion waren das Event, auf das man sich lange und gut vorbereitete. Mit den Staffeln der StG Regio Aachen in der U18 und der U20 war es die erste DM-Staffelteilnahme von Frankenberger Athleten seit Regensburg 2010. Die U18 startete bereits am Freitag, dem ersten Wettkampftag, die U20 folgte am Sonntag, am letzten Tag der dreitägigen Meisterschaft. Doch auch dazwischen sollte es nicht langweilig werden, denn erstmals seit 2008 (Franz Theißen, Berlin) qualifizierte sich auch wieder ein Frankenberger Einzelstarter. Carl Seeliger, mit einer Zeit von 11,25s qualifiziert, vertrat die Frankenberger in einem Vorlauf über die 100m der U18 am Samstag. Aber der Reihe nach: Da es Freitag schon mit den Wettkämpfen losging, reisten die 12 Athleten und 2 Trainer (Michaela Alt und Bernhard Klinkenberg) bereits am Donnerstag, dem 25. Juli ins etwa 60km von Rostock entfernte Dorf Mecklenburg, in dem unserer Sportler für die nächsten 4 Nächte schlafen, oder vor Nervosität eben nicht schlafen sollten. Alle waren gut vorbereitet, freuten sich auf die nächsten Tage und man besichtigte noch am selbigen Abend ein Weltkulturerbe: die Altstadt von Wismar. Es wurden im Restaurant die anstehenden Tage besprochen und alles war perfekt organisiert. Hätte man das auch von dem Restaurant behaupten können, hätte man etwas stressfreier den ersten Abend verbringen können. Wenn die Vorspeise erst zu Tisch gebracht wird, wenn die Rechnung schon bestellt ist, ist das gerade für männliche Sportler alles andere als ein optimaler Start in ein sportliches Wochenende. Aber man lächelte es weg und so wurde es dann auch am nächsten Tag schon direkt ernst für die U18m Staffel der StG Regio Aachen. Die Nervosität war bereits am morgen zu spüren und so erreichte man voller Adrenalin, Spannung, Vorfreude und guter Laune das Rostocker Leichtathletikstadion. Und nicht nur die Athleten waren heiß: das Thermometer in Rostock bestätigte uns 31 Grad Außentemperatur. Programm des Tages: Stadionbesichtigung, Aufwärmen, Callroom, 4x100m laufen und überraschen lassen, was dabei rauskommt. Was dabei rauskam: 3. Vorlauf von 4, Außenbahn 8, ebenfalls im Lauf die LG Eintracht Frankfurt als Favorit und der Sieger der Nordrheinmeisterschaften, das Team Niederrhein. Startschuss für Alexander Neu, Marcel Wagner, Carl Seeliger und Schlussläufer Joshua Dickmeis. Die Zeit: 43,90s, persönliche Bestleistung, zwei Zehntel am Frankenberger Vereinsrekord vorbei, Platz 5 im Vorlauf und als eine von den 12 Zeitschnellsten qualifiziert für das B-Finale am Abend. Der erste Erfolg und damit auch eine kleine Überraschung waren also perfekt. Im Finale schlug sich das Quartett tapfer, belegte erneut Platz 5 in diesem Lauf mit einer Zeit von 44,33s und wurde letztendlich in der Gesamtwertung 12. beste Staffel bei den deutschen Jugendmeisterschaften. Ein gelungenes Debut! Der Samstag hatte mit dem Freitag eins gemeinsam: Die Temperatur. Erneut kochte das Stadion bei knapp über 30 Grad in der Sonne und vor erneut vollen Zuschauerrängen hatte Carl Seeliger die Möglichkeit, die DJK Frankenberg als Einzelstarter gut zu repräsentieren: mit Erfolg. In der späten Mittagshitze um 14:10h ließ sich Carl weder die Nervosität anmerken, noch beeindruckten ihn die Hitze und die Windverhältnisse. So erwischte er den Lauf mit dem meisten Gegenwind (-2,2 m/s), lief dafür aber eine umso erstaunlichere Zeit von 11,42s. Auch wenn er sich damit erwartungsgemäß nicht für den Zwischenlauf qualifizierte, so blieb Carl dennoch nur 5 Hundertstel hinter einem Endlaufteilnehmer und nur 2 Hundertstel hinter dem Nordrheinmeister. Seinen Vorlauf beendete er als 5. Auch das ein sehr zufriedenstellender Auftritt. Der weitere Tagesverlauf verlief unterschiedlich. Manche machten sich auf den Weg die Innenstadt von Rostock etwas zu besichtigen, die Meisten blieben im Schatten des Stadions und verfolgten das Geschehen und die erstaunlichen Leistungen, die geboten wurden. Am Ende des Tages blieb die Vorfreude auf den letzten Wettkampftag und es wurde sich im „Freizeitraum“ des Hotels mit anderen Sportarten beschäftigt, wie z.B Kickern oder Tischtennis. Teambuilding vom Feinsten. Es folgte also der Sonntag, für die U20 Staffel ging es schon früh los, man hatte ja noch 60km bis Rostock zu fahren und der Vorlauf war für 11:35h angesetzt. Dennis Schwartz, Kristopher Fetz, Dominik Schreiber und Fabian Bechthold, 3 von ihnen schon bei den deutschen Juniorenmeisterschaften in Göttingen gestartet, waren da, wo sie so lange für trainiert hatten. Sie belegten im zweiten Vorlauf Bahn 4. Es hätte eigentlich nicht besser sein können. Auf der Bahn daneben: der spätere deutsche Jugendmeister LG Kindelsberg Kreuztal. Auf die Plätze, fertig, los. Mit Anfeuerungsrufen wie „Auf geht’s Aachen, kämpfen und siegen“ perfekte Stimmung, gute Position beim ersten Wechsel, auch die Übergabe reibungslos. Jetzt erklärt sich das „eigentlich“ im vorangegangenen Satz: der zweite Wechsel. Die Motivation und die Nervosität waren zu groß, genauso wie der Abstand zwischen Dominik beim loslaufen und Kristopher beim "heranlaufen". Dominik war zu früh zu schnell, Kristopher kam nicht ran, aufgegeben. Das, was sich wirklich niemand bei so einem Wettkampf wünscht, galt es jetzt zu akzeptieren. Die Vorstellung, dass die 4 mit ihrer persönlichen Bestleistung den Endlauf erreicht hätten und somit unter den ersten 8 gewesen wären, machte das nicht gerade einfach. Die Enttäuschung stand allen ins Gesicht geschrieben und die StG Regio Aachen machte sich, um den Gedanken freien Lauf zu lassen und diese paar Sekunden zu vergessen, auf den Weg nach Warnemünde, beendete den letzten Tag am Meer, kurzem Zwischenstopp in Heiligendamm und einem Bier am Abend. Was nun bleibt sind die lachenden und weinenden Augen. Die Lachenden über die Leistungen der U18 und von Carl, über die Stimmung in der Mannschaft, über den Erfolg der StG Regio Aachen, über die Fahrt generell und über die Vorfreude, auch im nächsten Jahr wieder auf so etwas, wie wir es in Rostock erlebt haben, hinzuarbeiten. Die Weinenden über diese paar Sekunden während der 4x100m der U20 und über die Tatsache, dass die deutschen Jugendmeisterschaften in Rostock so schnell vorbei gingen. Denn zusammenfassend war es ein tolles Erlebnis mit einer tollen Mannschaft, die auch durch die Ersatzläufer Gero Sutmann, Ulf Bucklitsch, Raphael Komanns und Max Bittis ergänzt und bereichert wurde. Sie standen mit tatkräftiger Unterstützung und guter Laune immer zur Verfügung und zusammen mit allen anderen Zuschauern auf der Tribüne schafften sie eine unvergessliche Atmosphäre, die vor allem der U20-Staffel jetzt die Motivation geben soll, aufzustehen, sich den Mund abzuwischen und nächstes Jahr bei den deutschen Juniorenmeisterschaften von der diesjährigen Erfahrung zu profitieren.