Nach einer erfolgsverwöhnten Saison in der Oberliga, stand schon zu Beginn der Saison 2009/2010 fest, dass in der Regionalliga ein anderer, rauerer Wind wehen würde. Dementsprechend war der Klassenerhalt das erklärte Ziel, welcher letztlich am Ende einer langen, hartumkämpften Saison gesichert werden konnte. Im Endeffekt ermöglichten sieben Siege das Erreichen des achten Tabellenplatzes (vor SOBA Rhöndorf und TV Bensberg, sowie den zwei Absteigern Osterrather TV und ETB SW Essen), auf den wir alle sehr stolz sind!
Die Vorbereitung auf die Herausforderungen der neuen Saison begannen wir an der frischen Luft im schönen Aachener Waldstadion unter der Anleitung von Martina Hund, Trainerin in der Leichtathletik Abteilung des DJK Frankenberg. Bei sommerlichem Wetter machten wir Staffelläufe, Laufschule und sogar Speere wurden uns anvertraut. Frei nach dem Motto "Schuster bleib bei deinen Leisten" gingen wir dann aber doch freiwillig wieder zurück in die Basketballhalle. Trainiert wurde weiterhin zwei Mal wöchentlich an der Robert-Schuman Straße, während der Austragungsort unserer Heimspiele sich geändert hatte. So kam es, dass wir am ersten Spieltag in der Halle der Montessori Gesamtschule unser erstes Spiel vor heimischem Publikum austrugen. 34:55 lautete das wenig glamouröse Endergebnis gegen den Hürther BC.
Eine Woche später erlebten wir dann die bitterste Niederlage der Saison. Mit einer Differenz von 50 Punkten verloren wir gegen die aus der zweiten Bundesliga abgestiegenen Cologne 99ers. Da waren wir nun angekommen in der Regionalliga und wären wahrscheinlich am liebsten direkt wieder umgekehrt in den vertrauten Hafen der Oberliga. Susi und Line saßen an diesem Tag nur auf der Zuschauerbank, nachdem sie mit ihrem neuen Düsseldorfer Oberliga Team einen deutlichen Sieg eingefahren hatten. Durch ihre physische Anwesenheit neben, aber leider nicht auf dem Feld, wurde einmal mehr klar, dass die beiden ein Loch unter dem Frankenberger Korb hinterlassen haben, das nicht so ohne Weiteres zu stopfen sein sollte. Auch Sabrina, die statt Basketball zu spielen jetzt neuerdings die Welt bereist, fehlt als große und flexibel einsetzbare Spielerin.
Wie das in einer Studentenstadt wie Aachen so üblich ist, haben wir jedoch nicht nur Abgängerinnen zu beklagen, sondern es sind glücklicherweise auch noch neue Spielerinnen hinzugekommen. Hannah Swich, die letzte Saison noch für Kamp-Lintfort an den Start gegangen ist und Alice Whiton unsere "Amerikanerin" verstärkten uns auf den Flügel- und Aufbau-Positionen. Sowohl Bensberg als auch Osterrath vertrauten zum Ende der Saison nicht mehr auf ihr eigenes Können und holten sich Verstärkung aus den USA. Wir sind stolz dass wir das nicht nötig hatten und unsere „Amerikanerin“ freiwillig und schon zu Beginn der Saison zu uns in die Mannschaft gekommen ist. Mitte der Saison kehrte außerdem Mareike Büttstadt zur DJK zurück. Sie hatte bereits vor einigen Jahren für den Verein gespielt. Bei dem Verletzungspech von Bettina Freese, die wegen eines Bandscheibenvorfalls weniger als die Hälfte der Spiele diese Saison bestreiten konnte, kam diese Verstärkung auf der Flügelposition ebenfalls sehr gelegen.
Und so kam es, dass wir kurz vor Weihnachten unsere ersten zwei Siege in der Regionalliga gegen Osterrath und Bensberg feiern konnten. Knapp, mit nur zwei Punkten Differenz, gewannen wir vor heimischem Publikum gegen Osterrath. Luzie Westphal, nervenstark in den entscheidenden Situationen, zog Fouls und verwandelte die spielentscheidenden Freiwürfe souverän. Gegen Bensberg war das Endergebnis unwesentlich deutlicher (65:63), dank des entscheidenden Dreiers von Tina Jetzki kurz vor Schluss. Nach diesen zwei Krimis hatten wir uns die Weihnachtsfeier bei Trainer Jean-Francois Loop redlich verdient. Dank seines Engagements hatten wir an diesem Abend das Vergnügen zwei Fernsehbeiträge über unsere Spiele anschauen zu können. Über die Saison hinweg hat Center TV, ein regionaler Fernsehsender, mehrfach von unseren Spielen berichtet. Und auch wenn mancher sich sein erstes Fernsehinterview etwas anders vorgestellt hatte als verschwitzt und mit hoch rotem Kopf in einer Basketballhalle, so war es doch jedes Mal wieder unterhaltsam das Endergebnis im Fernsehen bestaunen zu können. Und vielleicht hat auch der Ein oder Andere wegen diesen Berichten den Weg in unsere Halle gefunden, der uns vorher noch nicht kannte und es sich nicht nehmen lassen wollte "die sympathische Aachenerin Rita Gashi" einmal live und in Farbe zu erleben.
Im ersten Spiel der Rückrunde gelang uns ein weiterer Sieg gegen den Hürther BC, welcher sich später als sehr wichtig im Abstiegskampf erwies. Damit hatten wir erst einmal ein Polster zu den Abstiegskandidaten. Trotzdem kann man nicht abstreiten, dass die Bedrohung des Abstieges in dieser Zeit sehr präsent war. Dementsprechend verfolgten alle Spielerinnen immer genauer die Tabelle und die Spielergebnisse der anderen Mannschaften. Spiele wie gegen Oberhausen, Hagen oder Köln 99ers wurden erwartungsgemäß verloren, aber es war durch die Bank weg eine Steigerung zur Hinrunde zu erkennen. Hinzu kamen immer wieder Verletzungen einzelner Spielerinnen, die dazu führten dass wir in den seltensten Fällen mit einem Kader von 12 Spielerinnen zu den Spielen reisten. Trotzdem blieben alle am Ball, sodass wir in den entscheidenden Situationen, die entscheidenden Siege einfuhren. Zum Beispiel in dem mehrfach verlegten Spiel in und gegen Wuppertal an einem Donnerstagabend. Die starke Anne Wegerhof verletzte sich zwar in der zweiten Halbzeit am Auge, wonach das Spiel kurzzeitig etwas konfus war. Dennoch konnte das Spiel nach einer nervenaufreibenden Verlängerung gewonnen werden.
Besiegelt wurde der Klassenerhalt dann im Rückspiel gegen Osterrath. Die Amerikanerin hatten wir dank unserer starken Zone gut im Griff, sodass die anfängliche Überlegung ihr eine „Spezialbetreuung“ zukommen zu lassen nicht nötig war. Mit 59:48 gewannen wir das Spiel und freuten uns über den Klassenerhalt. Gegen Bensberg siegten wir ebenfalls. Von Anfang an versuchten die Bensbergerinnen Druck zu machen, was an mancher Stelle etwas überzogen wirkte. Einmal mehr konnte Sarah Mohammadian beweisen, dass sie in dieser Saison auf der Aufbauposition stark an Souveränität hinzugewonnen hat und auch gegen druckvolle Verteidigung in der Lage ist den Spielaufbau effektiv zu gestalten.
Wir blicken nun gemeinsam zurück auf eine lange Saison mit Höhen und Tiefen, in der zwar manchmal die Kondition auf dem Feld gefehlt hat, jedoch im Großen und Ganzen die Ausdauer aller Beteiligten ausschlaggebend dafür war, dass der Klassenerhalt gesichert werden konnte. Nun wird erst einmal pausiert und danach wird sich zeigen in welcher Konstellation die kommende Saison in der Regionalliga bestritten wird. In jedem Fall möchten wir uns als Mannschaft bei allen bedanken, die uns in dieser Saison unterstützt und begleitet haben, insbesondere bei unserem Trainer JF.