Deutsche Meisterschaften in Nürnberg
Für Aachener Leichtathleten sind die Deutschen Meisterschaften immer etwas ganz besonderes. Das zeigt schon der Blick in die Statistik. 2002 hatten sich zuletzt der Frankenberger Joachim Kube über 200m und unsere Vereinsstaffel für die Deutschen qualifiziert. Nun hatte sich wieder die 4x100m Staffel der Stg Regio Aachen qualifiziert. Gespannt waren wir auf den Auftritt im Zeichen der Burg.
Doch kurz zuvor verletzte sich der etatmäßige Kurvenläufer Ronny Kühne an der Wade , so dass wir umstellen mussten. So konnten wir die neuen zwei Wechsel erst eine Stunde vor dem Wettkampf auf dem Aufwärmplatz trainieren. Keine optimalen Voraussetzungen, aber die Erwartungen waren jetzt nicht zu hoch. Vielleicht war das unser Vorteil.
Wir waren direkt im ersten Lauf mit insgesamt 7 Staffeln, wobei 6 Staffeln inklusive unserer nach den Meldezeiten nur 2 Hundertstel auseinanderlagen. Das versprach Spannung und interessant zu werden, und das Quartett freute sich hochkonzentriert auf den Lauf. Bahn 8 war zugelost worden, genau wie vor 10 Jahren für unsere 4x400m Jugendstaffel, ebenfalls im großen Nürnberger Max Morlock Stadion.
Also "Auf die Plätze"...
Startläufer Tobias Alt erwischte einen guten Start, lief aber dann ein wenig zu sehr auf Christoph Hansen auf. Trotzdem ein flüssiger, aber kein optimaler Wechsel. Aber alles im grünen Bereich. Christoph bot eine starke Gegengerade und dann kam der nur einmal geprobte Wechsel auf Henrik Fischer. Auch das klappte gut. Die Aussenbahn war für unseren Jüngsten und Größten natürlich optimal. Wieder ein etwas zu dichter, aber erneut flüssiger Wechsel. Die beiden Trainer waren erleichtert. Carl Seeliger als Schlussläufer donnerte nun die Zielgerade herunter und kam als Vierter ins Ziel.
Gespannt schauten wir auf die Anzeigetafel. Köln hatte in 40,61 sec. gewonnen, dann kam Hannover und das Sprintteam Wetzlar. Alle drei Staffeln hatten sich deutlich verbessert. Und wir? 41,43 erschien auf der Videoleinwand, fast vier Zehntel schneller als in Bottrop. Ein Wahnsinn. Die Zeit bedeutete zudem neuen Regionsrekord für die Region Südwest. Das Quartett Alt - Hansen - Fischer - Seeliger hatte somit auch ihren Trainer aus den Rekordlisten verdrängt.
Nun hieß es noch die beiden übrigen Läufe mit allen Stars der deutschen Sprintszene wie dem Rekordhalter Reus oder dem Überraschungsmeister Kranz abzuwarten. Dann stand fest: Wir hatten von 24 gemeldeten Staffeln Platz 12 belegt! Herzlichen Glückwunsch zu dieser großartigen Leistung. Fantastisch! Der Dank der beiden Trainer gilt nicht nur den Vieren, sondern vor allem auch Niclas Kruff und dem verletzten Ronny Kühne, mit denen wir uns qualifiziert hatten. Ronny und Ersatzmann Lennart Gaisbauer (ebenfalls ein großes Danke) waren vor Ort und unterstützen das Quartett nicht nur auf der Tribüne, sondern auch auf dem Einlaufplatz beim Wechseltraining.
Was bleibt sonst noch in Erinnerung? Ach ja, das Wechseltraining im Hotelflur, der Leichtathletik Enthusiast mit seiner Tochter am Frühstückstisch, der Pressetermin im Innenraum, die gestürmte Mixed Zone, ein fliegender Regenschirm und natürlich der Rekord!