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Die Finals in Berlin - Stg Regio Aachen mittendrin

von michaelp
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Zum ersten Mal fanden die Deutschen Meisterschaften in 10 Sportarten (u.a. Leichtathletik, Schwimmen, Turnen, Kanu und Bogenschützen) an einem Ort statt - in Berlin. Über 200 deutsche Meister wurden am vergangenen Wochenende gekürt. Aus der Region Aachen war unsere Stg Staffel neben einer 5000m Läuferin, ein paar Schwimmern und Bogenschützen die einzigen Athleten, die sich für dieses große Sportereignis mit mehr als 3000 Sportlern und fast 200000 Zuschauern qualifiziert hatten.

Die Vorgeschichte

Wegen der Größe und der damit verbundenen Organisation des Events war lange Zeit nicht klar, ob wir überhaupt starten durften. Der DLV wollte ein fürs Publikum und den Fernsehzuschauer interessantes Meeting anbieten, wo für Staffeln kein Platz schien. Über Monate wurde von Athleten, Trainern bei Treffen zwischen Vereinen auf den verschiedensten Ebenen gekämpft, um den Verband zum Umdenken zu bewegen. Endlich Ende Mai stand fest "Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin."

Die Befürchtungen des DLV war unbegründet, der Zeitplan wurde angepasst, organisatorisch gab es keine Probleme. Insgesamt über 60000 Zuschauer an beiden Tagen zusammen, soviel wie seit mehr als 20 Jahren nicht mehr, wollten die Leichtathletik sehen. und strömten ins Olympiastadion. Die Finals konnten beginnen!

Der Wettkampf

Sonntag, kurz vor 10 auf dem Aufwärmplatz. Die Stimmung ist ruhig, manche sagen auch angespannt. Aber alle sind heiß auf die blaue Weltrekordbahn des Usain Bolt. Die Ersatzläufe Kühne und Quach machen noch schnell Fotos, denn auch sie hatten den blauen Tartan unter ihren Spikes. Sie sollen sich sogar etwas blaues Granulat in ihre Taschen gesteckt haben. Zusammen mit den Trainern schworen sie das Quartett Kruff, Hansen, Fischer Dorow ein, bevor die 4 in den Katakomben des Olympiastadions verschwanden. Gegen halb 12 wurde der 2. Vorlauf ins Stadion honeingeführt. Alle waren gespannt, ob sich die grandiose Stimmung des gestrigen Rekordlaufes von Konstanze Klosterhalfen auch in die Morgensession übertragen ließ. Sie konnte, denn die Fans der 36 Männer- und 42 Frauenstaffeln (ein sensationelles Meldeergebnis) machten ordentlich Lärm. Da konnte man schon nervös werden, doch wenig später stand Niklas Kruff auf Bahn 2 und winkte in die Kamera. Eine starke Reaktionszeit, der Wechsel auf Christoph Hansen klappte auf Anhieb, doch dann verfehlte er beim ersten Mal die Hand von Henrik Fischer, sie wurden langsamer, guckten sich an und konnten so gerade noch das Holz übergeben. Und so war es an Julian Dorow, den Rückstand zu verringern. Er gab alles und warf sich ins Ziel mit anschließender spektakulärer Judorolle. So konnte er die Staffel von Münster noch um eine Hundertstel abfangen. 41,97sec. erschien auf der Anzeigetafel - also Saisonbestzeit und alle Ziele erreicht. Die Jungs hatten anscheinend mit ihrer Performance so beeindruckt, dass sie zum Stadioninterview eingeladen wurden. So erschien unsere Staffel erneut auf der Videoleinwand und die 4 schilderten stellvertretend für alle anderen Staffeln ihre Eindrücke vom Auftritt auf der großen Bühne, "die man sonst nur vom Fernsehen kennt".

Die gute Stimmung verflog kurze Zeit später, als die Staffel wegen zu späten Wechselns leider disqualifiziert wurde. Laut Videoauswertung unseres Experten war das Holz wohl 15cm über der Wechselmarke. Wirklich schade, dass der 22. Platz somit nicht in der Ergebnisliste auftauchte. Aber wir können trotzdem stolz auf eine wirklich starke Vorstellung des Quartetts sein!

Das Rahmenprogramm

Natürlich dürfen auch die "Anekdoten" um den eigentlichen Wettkampf nicht fehlen, die das Erlebnis Berlin abrundeten. Unser Hotel war fest in Sportlerhand. Das Sprintteam Wetzlar um den 100m Sieger, die Hochspringer Dynastie Onnen, Münchener Leichtathleten und mehrere Triathleten sorgten dafür, dass der komplette Bananenvorrat am zweiten Tag schon aufgebraucht war. Im Aufzug traf man die beste Weitspringerin der Welt Milaika Mihambo und am Nebentisch beim Italiener saß die Schauspielerin Simone Thomalla. Nachdem wir an beiden Tagen neben den Leichtathletikwettbewerben auch die Kanusprints auf der Spree live verfolgt hatten, ließen wir nach einer historischen Stadtführung auf Scootern den Abend beim Abschlusstreffen aller Sportler auf dem Maifeld gemütlich in Liegestühlen ausklingen.

Berlin war wieder eine Reise wert, ein Traum ist im Erfüllung gegangen, denn wann kann man schon mal im Olympiastadion laufen. Wir hoffen auf eine Fortsetzung nicht nur der gelungenen "Finals", sondern weiterer Staffelwettbewerbe!