Skepsis - Freude - Erschöpfung
Die drei Schlagworte der Überschrift beschreiben perfekt die Gemütsverfassung der Athletinnen und die o.a. Bilder zu diesem wettermässig durchwachsenen Wettkampfwochenende. Nur Trainer und Eltern machten -zumindest auf obigem Foto- einen fröhlichen Eindruck.
Von den Frankenberger U16-Mädchen gingen am frühen Samstag Nachmittag Sarah, Anke und Barbara an den Start des Siebenkampfes. Nur Barbara konnte von ihrer Siebenkampferfahrung im vergangenen Jahr profitieren, Sarah und Anke gingen mit gehörigem Respekt in ihren ersten zweitägigen Mehrkampf.
Neben der Einzelwertung gab es auch noch eine Mannschaftswertung. Hier standen unsere Frankenberger Mädels in direkter Konkurrenz mit den Alemannia Mädchen. Und die beiden Mannschaften lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen bis zur letzten Sekunde!
Es begann mit dem Kugelstossen, der einzigen Disziplin, die Samstags durchgehend bei Sonnenschein durchgeführt werden konnte. Dass diese Disziplin nicht zu den Lieblingsdisziplinen unsere Mädels gehört, sah man sofort an den Mannschaftspunkten: 959 für alle Drei zusammen, sehr mager! Die Alemannia lag nach der ersten Disziplin um 104 Punkten vorne.
Der Hochsprung liegt unseren Mädchen eigentlich deutlich besser, aber irgendwie war der Wurm drin; und der anfangs tröpfelnde, am Ende des Wettkampfes strömende Regen macht es nicht besser. Sarah blieb 8cm, Anke 10cm und Barbara sogar 12cm unter ihren jeweiligen Bestleistungen. Alemannia holte schon wieder Punkte raus, und führte nach zwei Disziplinen mit 154 Punkten Vorsprung.
Erst über 100m konnten Sarah, Anke und Barbara Boden gut machen. Obwohl sie auch keine Bäume ausrissen, betrug der Vorsprung danach nur noch 94 Punkte; und am Ende des ersten Tages, nach dem abschliessenden Weitsprung, waren es sogar nur noch 43 Punkte. Das sah gut aus, konnte man Sonntags das Blatt wenden?
Nach dem samstäglichen gemeinsamen Pizzaessen aller Athleten traf man sich Sonntags Morgens wieder, diesmal bei durchweg trockenem, aber kühlem Wetter: Speerwurf eröffnete zur nachtschlafenden Zeit um 10 Uhr den zweiten Tag. Hier endlich konnten sich unsere Drei schadlos halten. Anke warf den Speer auf knapp über 20 Meter, Sarah steigerte sich von Durchgang zu Durchgang auf letztendlich 14,73m. Nur Barbara meinte, ihre Trainer noch etwas quälen zu müssen: Der erste Versuch knapp übergetreten, den Zweiten sehr weit, aber bei der Landung ungültig gegeben, und erst im Dritten gab es Punkte. Jetzt endlich waren unsere Frankenberger in Führung, und das gleich um 51 Punkte.
Auch der Hürdenlauf -obwohl fast so ungeliebt wie der Kugelstoss- gelang gut. Zwar blieben Anke und Sarah um jeweils um ca. 9 Zehntel Sekunden über Bestleistung, und nur Barbara gelang eine Bestmarke; aber die Alemannia Mädels erwischten einen noch schlechteren Tag. Der Vorsprung konnte auf 171 Punkte ausgebaut werden. Sollte ein Sieg bei den Siebenkampf Kreismeisterschaft wirklich in greifbarer Nähe sein? Der 800m musste die Entscheidung bringen.
Bei Startschuss hatten unsere Drei 7075 Punkte auf dem Konto, die Alemannen 6904. Barbara ging respektvoll, aber selbstbewusst ins Rennen. Alemannia hatte (leider) gleich zwei sehr schnelle Mädchen im Rennen. Bevor Barbara das Ziel erreichte, stand der Punktezähler für die Alemannia schon bei 7886 Punkten. Barbara schraubte das Frankenberger Konto zwar auf 7482 Punkte, aber die dritte Alemannin im Ziel brachte die Entscheidung: das Punktekonto der Damen im gelb-schwarzen Trikot stand jetzt bei 8259 Punkte. Damit hatten Sarah und Anke beim in diesem Moment aktuellen Stand der Stoppuhr keine Chance mehr, die fehlenden 777 Punkte noch zu holen; jede der Drei hätte ca. 3 Sekunden schneller laufen müssen.
Am Ende fehlten unseren Mädchen 69 Punkte zum Kreismeistertitel in der Mannschaftswertung. Schade, aber nicht immer kann es ein Happy-End geben. In der Einzelwertung gelang aber ein Titel: Barbara gewann die W15-Kreismeisterschaft, mit einem einzigen Punkt Vorsprung auf die Zweitplatzierte. Anke wurde bei den W14erinnen Vierte, Sarah Sechste.
Einen herzlichen Glückwunsch an Sarah, Anke und Barbara zu diesem spannenden Wettkampf, zu doch einigen persönlichen Bestleistungen und vor allen Dingen zu den gewonnenen Erfahrungen!