Nordrhein Jugend 2022
Unerwartet erfolgreich kamen die Frankenberger Jugendlichen von den Nordrhein Jugendmeisterschaften in Krefeld zurück.
Die dreitägige Veranstaltung verlangte allen Beteiligten aufgrund der grossen Hitze an den ersten beiden Tagen Einiges ab. Optimierung des Sonnenschutzes, Flüssigkeitszufuhr und das richtige Bemessen von Vorbereitungs-, Wettkampf-, Erholungs- und Zwischenwettkampfphasen waren die wichtigsten Themen.
Schon Samstagmorgen um 11 Uhr gab es für Lilith Bruynswyck den ersten Startschuss. Die W14-Athletin war schon in ihrem ersten Wettkampf über die 100m bei der Bahneröffnung Ende April die Quali für die Meisterschaften gelaufen, seitdem waren aber ihre weiteren Start-Absichten regelmässig durchkreuzt worden. Zwar hatte die ganze Trainingsgruppe seitdem hervorragend trainiert, und einige von den anderen Athletinnen hatten sich schon signifikant verbessert. Trotzdem wussten weder Trainer noch Athletin so richtig, wie der wirkliche Leistungsstand sein würde.
Genau 13,20 Sekunden nach dem Startschuss von Liliths Vorlauf waren dann aber alle Zweifel beseitigt. Wow! Diese sensationelle Zeit bedeutete nicht nur
- Verbesserung der persönlichen Bestzeit um mehr als sechs Zehntelsekunden,
- Vorlaufrang 11 und damit die sichere Endlaufteilnahme und
- Platz 2 der ewigen Frankenberger Bestenliste der 14-jährigen Mädchen, sondern auch gleich die
- Qualifikation für die NRW-Meisterschaften
Im Endlauf knappe anderthalb Stunden später gelang Lilith diese Zeit zwar nicht mehr ganz (13,41 sec), aber da war sie nicht die Einzige, denn sie verbesserte sich trotzdem vom Vorlaufrang 11 auf Platz 9 der Nordrheinmeisterschaften; eine Urkunde verpasste sie letztendlich nur um eine einzige Hundertstel Sekunde.
Anschliessend konnte die Frankenberger Ersttags Delegation (neben Trainer und Athletin war auch Liliths Mutter Eva mit dabei) der Hitze entfliehen und sich zu Hause erholen, bevor es am nächsten Mittag wieder in Richtung Krefeld ging. Zwischenzeitlich musste noch eine betrübliche Nachricht verarbeitet werden, denn eine für die Staffel fest eingeplante Athletin musste sich nach einer mehrtägigen Schulveranstaltung krank abmelden, und eine Ersatzläuferin musste aus ihrem StandBy aktiviert werden.
Wiederangekommen in Krefeld wurde der Pavillon in Rekordzeit aufgebaut, die Stellplatzkarten vervollständigt und abgegeben und schon ging es für die erste Staffel (WU18) weiter, weil ohne grosse Ankündigung ein -sicherlich sinvoller- Callroom eingerichtet worden war, und so 20 Minuten von der eigentlich eingeplanten Aufwärmzeit abgeknapst worden waren. Die vier Damen (Ida Krugel, Anna Heining, Maria Dellen, Lina Strack) liessen sich nicht beirren, übten ohne allzugrosse Nervosität die noch nie zuvor gelaufenen Wechsel und standen pünktlich mit fünf anderen Staffeln auf ihren Positionen. Einen etwas verzögerten Start (für den Trainermerkzettel: Athletin unbedingt auf extrem leise Startpistolen aufmerksam machen; siehe GIF, Bahn 6), drei passable Wechsel und einen energischen Schlussspurt später hatten die vier es sehr unerwartet geschafft: eine Bronzemedaille für die Startgemeinschaft!
Ohne Frankenberger Beteiligung erliefen sich dann die WU20 Damen der Startgemeinschaft (Ayla Lochhaas, Nela Ginschor, Sofi Kleine, Luzie Kunter) wenige Minuten später sogar den Titel, bevor als letzte Staffeln des Tages die WU16 auf die Bahn gebeten wurden. Im teilnehmerstärksten Staffelfeld konnten die beiden Staffeln sich in Lauf 2 und Lauf 3 jeweils behaupten und namhafte Vereine hinter sich lassen. Die zweite Staffel (Mette Hoffmann, Linn Flügge, Inga Schmidt, Clara Schelhaas) erkämpfte sich Platz 14 von 20, für die erste Staffel (Lilith Bruynswyck, Merit Hermens, Nele Dautzenberg, Nina Jeschke) reichte es sogar zu Platz 8 und damit einer Urkunde.
Abschliessend musste Ida nochmal ran, als zweite Frankenberger Einzelstarterin. Gleich im ersten Lauf über die 200m der WU18 durfte sie auf der Innenbahn laufend das Restfeld vor sich durch die Kurve jagen. Diese Rolle scheint ihr zu liegen, denn auch sie verbesserte ihre persönliche Bestleistung gleich um sechs Zehntel auf jetzt 27,90 sec!
Einen herzlichen Glückwunsch an die überaus erfolgreichen Athletinnen!
ps: Am Ende des Wochenendes blieb beim Trainer ein Gefühl des Stolzes und ein veritabler Muskelkater in den Waden, weil er praktisch die ganze Zeit vor lauter Mitfiebern und Aufregung stehend ausschliesslich den Vorderfuss belastet hat.